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Somi User

 Anmeldung: 11.08.2005 Beiträge: 245
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Verfasst: 14.01.2008 19:43 Titel: Ein Leben eines WoW Spielers |
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So, ich schreib hier auch mal wieder was rein.
WoW wird wohl jeder kennen, bitte euch mal diesen Artikel durchzulesen
auch wenn er lang ist.
Mit diesem Artikel möchte ich auf eine zunehmende Gefahr hinweisen, die meines Erachtens soviel Suchtpotential in sich birgt und so einen großen Einfluss für die heutige Jugend darstellt, dass man sie in naher Zukunft neben Drogen&Alkohol zu einer der größten Bedrohungen für heranwachsende Menschen zählen muss. Die Rede ist von Online-Spielen wie World of Warcraft, die neben einem starken Realitätsverlust auch zur sozialen Abgrenzung führen. Dazu nun mein eigener Erlebnisbericht.
Tag 1:
Mein Name ist Andy, ich bin 22 Jahre alt, lebe in einem sehr geordneten & harmonischen Familienhaushalt, bin ein überdurchschnittlicher Schüler, wiege 80 Kg und treibe seitdem ich auf 2 Beinen stehen kann regelmäßig Sport auf fast schon professioneller Basis. Laut des letzten Fitnesstest wurde mir ein biologisches Alter von 20 Jahren errechnet, bei einer überdurchschnittlichen Kondition, was auch darauf zurück zu schließen ist, dass ich weder rauche, noch Alkohol trinke. Ich bin also für mein Alter fiter, als ich sein dürfte! Ich darf mich in einem sehr großen Freundeskreis einer überaus großen Beliebtheit erfreuen und habe eine bildhübsche Freundin an meiner Seite, um die mich viele meiner Mitmenschen beneiden. Neben dem Sport und meiner größten Leidenschaft, der Musik, (ich spiele Gitatarre&Klavier) habe ich unzählige Hobbys in die ich all meine Freizeit stecke. Es ist der 11.Februar 2005 und heute begehe ich einen der größten Fehler meines Lebens.
Der Tipp eines Freundes macht mich auf das Online MMORPG-Spiel World of Warcraft aufmerksam, dass am heutigen Tag sein Erscheinungstermin feiert. Da das Wetter immer noch sehr ungemütlich ist und ich für ein bisschen Abwechslung in meinen, in letzter Zeit etwas öden Alltag bringen möchte, entscheide ich mich dazu dieses Spiel zu kaufen um mir ab und an mal einen Eindruck davon verschaffen zu können.
Zu Hause angekommen installiere ich das spiel und sammel in den folgenden 2 Stunden die ersten Eindrücke, einer sehr farbenfrohen und augenscheinlich aufregenden Welt, da ich anschließend zum Training muss, entscheide ich mich diese mysteriöse Welt morgen weiter auszuforschen.
4 Wochen später:
In den letzten 4 Wochen habe ich, auch aufgrund des schlechten Wetters, immer mehr Zeit gefunden, diese sehr lustige und unterhaltsame Welt zu bereisen. Ich habe erste Kontakte zu anderen Spielern geknüpft und konnte schon erste Erfolge, der mir selbst gesteckten Ziele feiern. Ich habe mich fast jeden 2., 3. Tag neben Freundin, Training und anderen Verpflichtungen, dazu entschlossen zu spielen.
3 Monate später:
World of Warcraft hat sich jetzt schon, wegen seines großen Unterhaltungsfaktors zu einem neuen Hobby entwickelt. Die letzten Tage haben mich meine Eltern des öfteren beim Abendbort vermisst und auch das Training letzten Dienstag liess ich Ausnahmsweise ausfallen, weil ich mich mit 4 anderen Spielern zu einer Aufgabe verabredet hab, die man alleine im Spiel nicht bewältigen kann.
6 Monate später:
Ein halbes Jahr ist vergangen und ich bin immer noch sehr motiviert am Spielgeschehen von World of Warcraft teilzunehmen, was für mich eigentlich untypisch ist, da ich immer sehr schnell die Lust an PC Spielen verloren habe. Hier scheint es eher anders. Desto mehr Zeit ich investieren, umso mehr Dinge entdecke ich, umso mehr Leute lern ich kennen. Ich setz mir neue Ziele und hab die letzten Wochen meine Termine so gelegt, dass ich Abends viel zeit zum Spielen habe. Meine Freundin meckert, dass ich sie in letzter Zeit vernachlässige und mich sowieso ein wenig verändert habe. Eigentlich gab es in unserer Beziehung vorher nie Differenzen aber das Spiel sorgt manchmal für Diskussionen & Streit. Dazu kommt, dass meine Mutter meckert, dass ich mir endlich abgewöhnen soll am PC zu essen und stattdessen doch mal endlich wieder mit der ganzen Familie Abends am Essenstisch zu sitzen, wie es sonst immer der Fall war. Ich hab mich dazu entschlossen ein paar meiner anderen Hobbys aufzugeben, weil mir WoW soviel Spaß macht, dass ich meine Zeit lieber darin investiere. Um Ehrlich zu sein, wenn es nach mir ginge, bräuchte ich auch nicht 3 mal die Woche zum Fussball Training. Generell fällt es mir in letzter zeit schwer alles unter einen Hut zu bringen, da neben Arbeit und Klavier, meine Freunde auch immer noch Zeit beanspruchen. Dabei hab ich in letzter Zeit, beim spielen, wenn eine SMS kam, das Klingeln einfach ignoriert und mich auch nicht durch SMS meiner Freundin vom spielen ablenken lassen. Ich müsste mein Zimmer mal wieder aufräumen und generell ist in letzter Zeit einiges auf der Strecke geblieben, aber dafür komm ich im Spiel voran und hab mir unter all den anderen Spielern schon einen kleinen Ruf aufgebaut, viele können mit dem Namen meiner Spielfigur etwas anfangen und ich empfinde regelrechten stolz, wenn man sich im Spiel aus Respekt vor mir verbeugt oder salutiert.
9 Monate später:
Meine Mutter hat aufgegeben immer wieder wegen des Abendbrots mit mir zu diskutieren und schiebt mir nun oftmals Kopfschüttelnd einen Teller mit Essen auf den Schreibtisch um dann schweigend und offensichtlich enttäuscht das Zimmer zu verlassen. Ich habe meine Freundin in letzter Zeit kaum gesehen und mein Opa liegt seit 3 Wochen im Krankenhaus. Ich glaube ich sollte ihn mal besuchen, aber heut und morgen geht dass nicht, denn wir, also die Spieler mit denen ich in letzter Zeit viel zusammen gespielt hab, haben uns für die kommenden Tage ein großes Ziel gesetzt, was wir zusammen erreichen wollen. Wir haben auch die letzten 2 Wochenenden fast komplett miteinander durchgespielt, sprich bis zu 14 Stunden täglich, weswegen ich letzte Woche mein Fussballspiel irgendwie verpasst habe. Meine Freunde regen sich auf, dass ich kaum noch mit ihnen auf Party fahre und mein Klavierlehrer quatscht mir seit Wochen die Ohren voll, dass ich endlich mal wieder ein bisschen was tun soll.
1 Jahre und 6 Monate später:
Der Zähler meiner Spielzeit zeigt an, dass ich bisher 173 Tage in das Spiel investiert hab. Das sind 4152 Stunden. Eine ziemlich große Zahl wie ich finde, dafür zähle ich jetzt aber zu einen der angesagtesten Spielern in dieser immer noch so aufregenden Welt. Das war sicher auch Grund dafür, warum ich vor gut 10 Monaten, nach einer 3 seitigen Bewerbung, einem 40 minütigen Bewerbungsgespräch mit 3 Gildenoffizieren und einer 4 wöchigen Probezeit in die beste Spielervereinigung Deutschlands aufgenommen wurde. Wo ich auf viele Gleichgesinnte getroffen bin, die World of Warcraft genauso wie ich schätzen und ehrgeizig und zielstrebig das angehen, was ich mir so vorgenommen habe. Von da an ging es rasend voran im Spiel. Ich spiele zwar mehr als vorher, aber dass auch viel effizienter, da wir eine Menge wirklich guter Leute haben. Wir sind über 60 Leute, bei denen vom Anwalt über den Medizin-Studenten bis hin zum Vater von 4 Kinder alles vertreten ist. Ich habe privat einige Abstriche machen müssen, damit ich das hohe Pensum erfüllen kann, was wir uns alle gemeinsam gesetzt haben. Aber auch dafür hab ich schnell eine Lösung gefunden, denn seit gut einem halben Jahr hab ich WoW auch auf den Rechner in der Uni installiert und kann so vormittags ganze 8 Stunden ungestört spielen und mich damit auf das vorbereiten, was wir uns Abends immer so vornehmen. Ich spiele schon seit Monaten kein Fussball mehr, da ich mich am Ende nur noch mit meinen Trainern und den anderen in den Haaren hatte, weil sie der Meinung waren, dass ich keine Leistung mehr bringe und mit dem Kopf woanders bin. Meine Freundin hat mich auch schon lange verlassen… sie meinte es wäre nicht mehr wie am Anfang und hat bestimmt 3 Stunden erklärt warum und wieso sie mich verlässt, aber ich war mit den Gedanken schon bei meinen Jungs… irgendwie hatten wir ja in letzter Zeit eh kein Kontakt mehr und ich muss mir jetzt sowieso den Kopf freihalten, damit ich konzentriert an den gesetzten Zielen arbeiten kann, die ich und meine Jungs vor Augen hab. Darum ist mein Handy auch seit Tagen auf lautlos und ich drücke die nur noch wenigen Anrufe&SMS meiner Freunde einfach weg. Meine Eltern sprechen in letzter Zeit kaum noch mit mir und wenn dann ist es eh irgend ein Blödsinn von wegen ich wäre Computersüchtig und sollte mal wieder was im Haushalt machen. Nichtmal an meinem Geburtstag letztens haben sie aufgehört mit meckern, dabei war ich an dem Tag so gut gelaunt, weil wir einen Weltrekord im Spiel gebrochen haben, für den wir den ganzen Tag geackert haben. Da meine Mutter meinte, sie wird so lange kein Essen mehr für mich kochen, bis ich nicht endlich wieder unten mit am Tisch sitze, hab ich in letzter Zeit öfters mal beim Chinesen oder Italiener bestellt.
2 Jahre später:
Mein Schreibtisch, der durch meine sonst so ordentliche Art immer sehr aufgeräumt war, gleicht einem Kriegsschauplatz. Neben Essenresten, verklebten Tellern und irgendwelchen ungeöffneten Briefen (Rechnungen, Mahnungen, irgendwelche Post von Verwandten) liegen 1000 kleine Zettel herum, auf die ich irgendwelche wichtigen Informationen fürs Spiel notiert hab. Das einzige was noch ordentlich ist, sind die ganzen Essens-Bestell-Zettel, die ich mittlerweile gut geordnet am Rand mit passenden Geldbeträgen liegen hab, damit ich nicht immer durchs ganze Haus rennen und suchen muss. In letzter Zeit fällt das Spielen viel leichter, da mich so gut wie nichts mehr dabei stört, denn mein Handy klingelt schon lange nicht mehr und meine Eltern sehe ich eigentlich nur noch flüchtig, wenn ich mein Zimmer verlasse um schnell in den Spielpausen auf Toilette zu rennen. Die wenige Bewegung hat sich auch bemerkbar gemacht… ich hab einen ganz schön dicken Bauch bekommen und wieg jetzt 95Kg. Ich trag meine Haare jetzt länger, weil ich eh nie Zeit finde zum Friseur zu gehen. Warum auch!? Eine Freundin hab ich schon lang nicht mehr und ich kann mich schon gar nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte mal auf einer Party war. Dafür bin ich ein Organisationstalent geworden, was den Alltag angeht, denn alles wird anhand der Spielzeiten meiner Gilde angepasst, auch wenn ich nun mein reales Leben nach dem virtuellen richte und nicht mehr umgekehrt. Ich bin Abends 7 Stunden, 6 Tage die Woche mit einer 40-köpfigen Armee unterwegs und bereite mich darauf vormittags in der Uni 8 Stunden vor. Ich war diesen Sommer nichtmal mit am Strand, selbst wenn draussen die Sonne brütend heiß war. Na gut, dass hab ich eh nicht mitbekommen, da meine Jalousien schon über 12 Monate nicht mehr oben waren. Ehrlich gesagt hab ich auch nicht vor sie hochzuziehen, da auf ihnen der Staub fingerbreit steht. Ich hatte in den letzten Wochen Schwierigkeiten den Beamer meines Dozenten in der Uni zu sehen und muss deshalb jetzt eine Brille tragen, dass das daran liegen könnte, dass ich seit Monaten täglich über 10 Stunden auf meinen Bildschirm gucke ist mir relativ egal. Mein Desktop, der früher mit nur 5 Symbolen geschmückt war, ist jetzt voll mit Verknüpfungen von irgendwelchen Foren, WoW-Seiten, Seiten anderer Gilden oder was sonst noch mit dem Spiel zu tun hat. Nach den anfänglichen Zielen sind 10 neue gekommen, waren die erreicht, boten sich 20 neue Wege wie ich meinen Spielcharackter noch verbessern kann. Mittlerweile hab ich kaum noch einen Überblick, was ich als erstes erledige… denn ich bin momentan dabei das höchste anzustreben was man im Spiel erreichen kann und was vor mir nur sehr wenige geschafft haben => Den höchsten Offiziersrang! Ich rechne zwar damit, dass ich für die Verwirklichung dieses Traumes 3 Monate mit täglich 14 Stunden brauchen werde, aber dann bin ich echt einer der größten Helden unter den Spielern. Ja Traum, denn in letzter Zeit drehen sich meine Gedanken auch in den wenigen Stunden abseits des Rechners rund um das Spielgeschehen. Was mach ich heute, was morgen, wo muss ich hinreisen, mit wem muss ich noch welchen Tempel erobern, welche Rüstung muss ich mir noch bauen lassen, wie viel Gold mit meinem Ingame-Beruf erarbeiten.
Vor kurzen hat einer meiner besten Freunde im Game aufgehört mit spielen und bei seinem sehr ergreifenden Abschiedseintrag im Forum konnte ich mir 2, 3 Tränen nicht verkneifen. Ich kann mir das immer noch nicht vorstellen, wie das alles ohne ihn aussehen soll… wir haben doch immer alles zusammen gemacht. Ich weiss noch wie er sagte: „Weck deine Eltern nicht“ als ich mitten in der Nacht schrie als hätte ich eine Weltmeisterschaft gewonnen, nur weil ich endlich die Waffe bekommen hab, die ich vergeblich versucht habe seit Monaten zu ergattern. Ja, wenn ich so recht überlege bin ich emotional schon ziemlich an das Spiel gebunden. Meine Launen wachsen und dämpfen sich mit dem Spielgeschehen. Erreiche ich etwas neues, bin ich gut gelaunt, motiviert und sprühe vor neuem ergeiz, habe ich hingegen mit Misserfolgen zu kämpfen macht sich unter uns der Frust breit.
Nebenwirkungen:
Ich habe in den letzten Monaten versucht, mit jedem über WoW zu reden, der mir über den Weg lief, ganz egal ob er selber spielt oder nicht. Es ging immer darum noch mehr zu erfahren, Tipps zu bekommen, oder sich in Fachgesprächen weiter zu entwickeln. Das ist sicher Grund dafür warum ich nichts mehr mit meinen alten Freunden zu tun habe. Sie haben einfach kein Verständnis dafür und verstehen nicht worum es geht und was ich erreicht habe! Dafür wurde jeder, der mir nur ansatzweise zugehört hat, als ein idealer Gesprächspartner eingestuft und wenn er selbst nicht spielt, habe ich ihn versucht davon zu überzeugen, mit dem spielen zu beginnen. Als wäre ich in einer Sekte und werbe um neue Mitglieder, nur damit die Spielergemeinschaft wächst. Sogar meine Freunde habe ich anfangs vergebens versucht in diese virtuelle Welt zu ziehen, vielleicht, damit ich endlich mal wieder was mit ihnen unternehme ohne gleich aufs spielen verzichten zu müssen, oder mein Zimmer zu verlassen. Eigentlich wurden die parallelen zwischen realem Leben und dem virtuellen immer verschwommener, denn ich habe im Spiel ein komplett neues Leben geschaffen in dem ich Verbindungen zu anderen aufgebaut habe, die ich dann wieder pflegen musste. Ich musste in einem System funktionieren, dass in unserer Gilde (Deutschlandweit Platz 1) schon militärische Ansätze hatte, denn jeden Abend wurde absolute Pünktlichkeit, Disziplin und Konzentration von jedem einzelnen gefordert, da der Druck von aussen stetig wuchs, neue Erfolge zu erzielen. Ich musste im Spiele Aufgaben erledigen, einkaufen, meinem Job nachgehen und hab immer mehr versucht die 24 Stunden, die mir am Tag zur Verfügung stehen, auf 2 Leben aufzuteilen. Dabei war nicht selten das Resultat, dass in der einen Welt etwas auf der Strecke blieb, was in der anderen Welt für Fortschritt sorgte. Ich hab quasi in einem Leben verloren und dafür im anderen gewonnen. Um dass alles dann noch effektiver zu verbinden habe ich versucht meine reellen Freunde noch mit ins Spielgeschehen mit einzubinden, aber auch mein Körper passte sich immer präziser dem Spielgeschehen an, dass ich zum Beispiel immer pünktlich zu den Spielpausen Hunger bekam und auf Toilette musste, somit bin ich ein für meine Begriffe noch effizienterer Spieler geworden. Ich zählte ohnehin als sehr diszipliniert in unserer SpielCommuntiy.
Ist das Spiel einmal durch wöchentliche Wartungsarbeiten o.a. nicht erreichbar, so weiss man gar nicht recht was man machen soll. Doch statt mal an die frische Luft zu gehen oder sich andersweitig zu beschäftigen macht man sich über jede Informationsquelle im Internet her, denn man muss ja am Rechner bleiben, damit man sich sofort wieder einloggen kann, wenn der Spielserver wieder da ist. So ist es nicht selten der Fall, dass zu Zeiten der „Serverdowns“ sämtliche WoW-Seiten im Netz völlig überlastet abstürzen, weil Millionen von Spielern gleichzeitig versuchen ihren Wissensdurst zu stillen.
Ich habe keinen meiner alten Freunde mehr, von meiner damaligen Freundin ganz zu schweigen. Ich habe nach 16 Jahren meinen Sport aufgegeben, führe meine Hobbys nicht mehr aus und das Klavier wurde seit mehr als 1 Jahr nicht mehr angefasst. Ich habe 15 Kg zugenommen und beim Fitnesstest vor 2 Wochen (den ich aus eigenem Interesse absolvierte) ein biologisches Alter von 28 bestätigt bekommen, was bedeutet, dass ich vom letzten Test bis jetzt in 24 Monaten um 8 Jahre gealtert bin. Ich sehe blass und ungesund aus, was auch an meiner etwas ungepflegten Friseur liegen kann. Meine Seekraft hat sich um 25 Prozent reduziert. In der Uni kann ich dem Unterrichtsstoff schon seit geraumer Zeit nicht mehr folgen, weil ich seit 5 Monaten mit Kopfhörer spiele, was schon lange keinen mehr Interessiert. Da ich in den Pausen kein Bock hab aufzustehen, drück ich meistens meiner Banknachbarin ein paar cent in die Hand, damit sie mir einen Riegel aus dem Automaten mitbringt. Sie ist ohnehin eine der wenigen die den Raum verlässt, da die 3 Mitschüler um mich herum zum Beispiel auch bereits das Spiel installiert haben und sie immer nur wie benebelt ein „Ja warte, gleich“ von sich geben, wenn man sie einmal anspricht.
Ich weiss das ich die letzten 2 Jahre im realen Leben nichts erreicht habe… Ich weiss, dass ich eher 10 Schritte zurück gemacht hab. Wo könnte ich jetzt stehen, wenn ich die mittlerweile fast 5000 Stunden in etwas anderes investiert hätte. Hätte ich stattdessen Klavier gespielt, wäre ich sicher besser als Elton John… Hätte ich 5000 Stunden damit verbracht Bücher über Krebs zu lesen, wäre ich sicher einer der angesagtesten Experten auf dem Gebiet. Oder hätte ich einfach nur, für 5 Euro in der Stunde, irgendwo einen Nebenjob angetreten, so könnt ich jetzt 25000 Euro mehr auf meinem Konto verbuchen. Statt dessen tauchen immer wieder häufiger Überweisungen auf, bei denen Spielgüter mit realem Geld gekauft wurden.
Ich kann mir nicht ausmalen, wie viel von den mittlerweile über 6 Millionen Spieler das gleiche durchmachen wie ich es hier beschreibe, ich weiss nur, dass es eine ganze Menge sein müssen, denn all die Spieler, mit denen ich zu tun hatte, weisen die gleichen Symptome auf und genauso wie ich über solch Warnungen wie hier, immer hinweg gelesen habe, werden auch andere diesen Artikel abwenden und meinen „So freaky bin ich nicht, ich hab das alles im Griff“ Dabei versuche ich jetzt nur noch vergebens ein paar Leute zu retten, von denen ich denke, dass sie im wahren Leben weitaus mehr erreichen können, als eine Spielfigur zu steuern. Denn alleine die Leader meiner Gilde, die Tag und Nacht für effizienteren Spielfluss und einer optimierteren Abstimmung sorgen und täglich mit einem ungeheuren organisatorischen Aufwand viele kleinere Firmen locker übertrumpfen, würden in jedem größeren unternehmen, einen wahrhaft hervorragenden Manager abgeben. Fazit ist, dass das hier nicht das Schicksal eines einzelnen Darstellt, sondern vielmehr nur das Spiegelbild einer großen Masse ist und wenn ich nur einen einzigen Spielern die Augen geöffnet habe, war es den Aufwand wert, dass hier alles zu schreiben, denn solange man mitten im Spielgeschehen steht, mit Spielern die alle den gleichen Alltag an den Tag legen, solange wird man auch nicht die gravierenden Kontraste zur realen Welt sehen, die selbst ich erst wieder nach einer kleinen Spielpause erkannt hab.
Ich fühle mich immer noch unwohl und kann mich selbst nicht verstehen, wie ich nach diesem Artikel und all den damit verbunden Erkenntnissen immer noch eine ungeheure Lust verspüre mich jetzt sofort wieder einzuloggen. Doch ich stelle mich diesen Entzugserscheinungen und möchte den Absprung von dem definitiv aufregendsten Spiel der Neuzeit schaffen, damit ich mein reales Leben wieder auf die Reihe bekomme und die drastischen Wendungen in meinem Leben wieder zum guten kehre.
Im übrigen habe ich meinen Opa immer noch nicht besucht, dabei liegt er seit 7 Monaten nicht mehr im Krankenhaus…. Sondern auf dem Friedhof!
Andy aka. Tinitus
EU. Frostwolf
Nur dass ihr es wisst, ich habe heut mein ACC gefreezt, bzw ich hab das Passwort von meiner Mum ändern lassen, dass ich ja nicht mehr in meine Accverwaltung reinkomme!
Das Spiel macht Leben kaputt, macht arbeitslos, hält dich vom lernen ab, bricht lange kontakte, zerstört deine andere hobbys, ist der erste weg zur verdummung, tjo kann noch viel mehr drüber sagen^^ würde aber zulang dauern
Nunja, me is back im RL und kann Nachts wieder ruhig schlafen ohne an WoW zu denken
btw
Ich bin zurück
Flamor SOmi _________________
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D.g.I. Organisation

 Anmeldung: 30.06.2005 Beiträge: 417 Wohnort: Augsburg
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Verfasst: 14.01.2008 19:56 Titel: |
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kannte ich schon
und naja es ist ahlt immer eine sache wie sehr amn sich selber drauf einlässt _________________ Jedem wie er es verdient !!
PS: MEINER !!!
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Somi User

 Anmeldung: 11.08.2005 Beiträge: 245
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Verfasst: 14.01.2008 20:38 Titel: |
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wenn man erfolgreich raiden will, mindestens 4 mal pro woche je5h abends _________________
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LoveJesus
 Anmeldung: 06.08.2006 Beiträge: 340
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Verfasst: 14.01.2008 20:51 Titel: |
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schätze es trifft auf so einige leute zu, wie er auch treffend beschrieben hat.....ich hab nen freund, der sich mit richtigem geld spielgold kauft um sich dann irgendwelche Sets zu kaufen ( ich hab keine ahnung von dem spiel) |
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elkarim Organisation

 Anmeldung: 02.08.2007 Beiträge: 175 Wohnort: Düsseldorf
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Verfasst: 14.01.2008 21:03 Titel: |
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naja meine halbe stufe spielt das und ich war eg auch immer abgeneigt von dem spiel und es liegt jetzt hier bei mir aufm schreibtisch rum und ich überleg ob ich mal für nen paar tage mit den andern zokken soll aber anderer seits hab ich die beta mitgemacht und gesehn wie zeitaufwändig das spiel is. also ich bin der meinung von wow sollte mal die finger lassen. |
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Demi-God DotA-Squad

 Anmeldung: 01.07.2005 Beiträge: 1014 Wohnort: Kassel
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Verfasst: 14.01.2008 21:49 Titel: |
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hmm generell gesehen ist die Nachricht richtig von diesem Post. Es ist wichtig seine Grenzen zu kennen, egal, um was es geht!
Trotzdem glaube ich nicht alles aus diesem Post. Es wurde einfach überarbeitet, der Typ istn absoluter Musterknabe, einfach zu unrealistisch. _________________
get your own starcraft 2 signature at sc2sig.com
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jmConan Management

 Anmeldung: 30.06.2005 Beiträge: 447 Wohnort: Hamburg
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Verfasst: 15.01.2008 01:58 Titel: |
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gratz & welcome back im RL
warst ja auch lange genug hirntot ^^ _________________ ein muchtvieh is ein ding so ähnlich wie ein teil |
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chibo Member

 Anmeldung: 13.07.2005 Beiträge: 573 Wohnort: Winterberg
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Verfasst: 15.01.2008 08:31 Titel: Re: Ein Leben eines WoW Spielers |
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Somi hat Folgendes geschrieben: | Die Rede ist von Online-Spielen wie World of Warcraft, die neben einem starken Realitätsverlust auch zur sozialen Abgrenzung führen. |
Ich habe gerade leider nicht die Zeit mir deinen gesamten Artikel durchzulesen, werde ich aber heute noch tun.
Allerdigns bin ich bereits bis zu dieser Aussage gekommen, und sie trifft nicht zu.
Es mag sein, dass es bei vielen Menschen so ist, allerdings nicht bei allen.
Ich spiele selber schon seit Release WoW und ich habe bei mir weder einen Realitätsverlust, noch soziale Abgrenzung oder Verlust von Freunden etc. erlebt.
Naja ich muss weiter. |
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darealking66 Management

 Anmeldung: 30.06.2005 Beiträge: 1809 Wohnort: Paderborn
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Verfasst: 15.01.2008 16:58 Titel: Re: Ein Leben eines WoW Spielers |
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chibo hat Folgendes geschrieben: |
Naja ich muss weiter. |
In WoW einloggen oder wohin? =)
Also WoW ist allgemein denke ich wesentlich schlimmer als Egoshooter! Natürlich treffen nicht alle erwähnten Punkte auf jeden zu, aber in der Summe ist es halt doch schon auffällig, dass besonders die WoW Spieler vieles um sich herum außer Acht lassen!
Das ist meine Erfahrung damit, NECH NeoGeo? =))) _________________ If you dare to become overbearing I will harm you !!!
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JeanneDarC User

 Anmeldung: 31.08.2006 Beiträge: 13
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Verfasst: 15.01.2008 17:52 Titel: |
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wow ist ne schwierige sache...
ich spiele es selbst hab aber keine probleme damit einfach mal ein paar tage nicht zu spielen ohne gleich an nichts anderes mehr denken zu können.
Wie man mit diesem spiel umgeht muss jeder selbst wissen. ich kenne viel die wow spielen aber keiner von denen hat irgendwelche bleibenden schäden davongetragen.
suchtpotenzial hat es auf jedenfall aber es kommt darauf an wie anfällig man selber dür sowas ist. Ich habe auch schon von leuten gehört die dast 24stunden am tag brosergames zocken. Man kann pauschal sagen das jedes spiel gefährlich ist, es kommt nunmal darauf an was man selbst für ein typ ist.
und manche sachen verstehe ich nicht nicht. warum bedeutet für viele wow der verkauf der seele an blizzard??? kaum einer denk(außer politiker) bei cs-zockern gleich an geisteskarnke die vor ihrem rechner sitzen, ihre schule nachbauen, und ihren amoklauf planen.
Sämtliche spiele, ob online oder nicht, haben das risiko, dass man an ihnen süchtig wird.
zu meiner person
obwohl ich wow spiele habe ich viele freunde, mache abi, bin sportler und bin eigentlich immer auf partys wenn ich die zeit habe und habe einen nebenjob. wie vorher schon gesagt spielen das einige meiner freunde und sie sind weder dicker geworden noch hat sich deren dachschaden, welcher vorher schon da war verschlimmert. Sie sind genauso lebhaft wie vorher und machen eigentlich regelmäßig wie ich unsere stadt unsicher.
ich gebe schon zu das es diese irren menschen geben die wow in spielen, wie curt cubain sich zugedröhnt hat. ich denke aber das diese leute eine minderheit sind. |
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chibo Member

 Anmeldung: 13.07.2005 Beiträge: 573 Wohnort: Winterberg
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Verfasst: 15.01.2008 18:35 Titel: Re: Ein Leben eines WoW Spielers |
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darealking66 hat Folgendes geschrieben: | chibo hat Folgendes geschrieben: |
Naja ich muss weiter. |
In WoW einloggen oder wohin? =) |
nein in die schule
Wie auch bei JeanneDarC, spielen bei mir ein paar Freunde WoW.
Von denen gibt es einen, dessen schon vorher dagewesene psychische Probleme eventuell ein wenig verstärkt wurden, aber fakt ist, dass er durch seine "WoW-Sucht" sozial sehr in mitleidenschaft gezogen wurde.
Mittlerweile hat er dies eingesehen und auch mit WoW aufgehört.
Das ist einer von den 11 WoW-Spielern die ich im Rl kennen gelernt habe.
Ein anderer hat zwar ein wenig sein Studium vernachlässigt, dies aber auch recht schnell eingesehen und mit dem Spiel aufgehört.
Wie gesagt, ich spiele das Spiel jetzt schon sehr lange, und man muss nicht 4 Abende die Woche Raiden um Spaß an dem Spiel zu haben.
Auch um erfolgreich zu sein ist dies nicht unbedingt notwendig.
Naja, bin dann auch mal wieder weg.
Und nein, ich logge mich nicht bei WoW ein sondern düse für heute Abend zu nem Kumpel  |
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elkarim Organisation

 Anmeldung: 02.08.2007 Beiträge: 175 Wohnort: Düsseldorf
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Verfasst: 15.01.2008 19:33 Titel: |
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naja ein bischen kenn cih das. ich hab auch mal ne zeitlang so exessiv ut gezokkt dass es schon krankhaft war (da war ich auch noch um einiges besser als zu meiner hack zeit). ich hatte angefangen als meine sis nach amerika is und weil meine mom arbeiten war hatte ich quasi jeden tag sturmfrei also nach der schule nach hause kommen rucksack in die ecke nudeln aufn herd (als pc schon hochfuhr) und angefangen zu zokken. mir isses schon das ein oder andere mal passiert , dass mir das essen angebrannt is weil ich noch eben die map zuende spieln musste^^. auf jeden fall hat das aufgehört als ich morgens in der schule immer total müde war und mir nen freund gesagt hat dass es ihn nerven würde dass ich nur über ut laber.
so krass wie bei wow spielern wars bei mir jetzt nich aber ich kann iwo verstehn was bei denen so abgeht. ich habs dann einfach so gemacht dass ich ERST hausaufgaben DAnn anderes und wenn keiner zeit hatte höchstens ne stunde am tag zokken. das hat dann auch ganz gut geklappt wobei ich jeztt auch nich so in gefahr war wie der typ aus dem bericht weil ich immer genug rl hatte.
zu wOw - meine halbe stufe zokkt das und bei einigen kann man auch sehn dass sie in der schule schlechter geworden sind als sie in den letzten herbstferien auf die tolle idee gekommen sind nur "FÜR EINEN MONAT" wieder zu zokken. whatever ich bin der meinung dass das spiel so suchtgefährdent ist weil man nur zeit braucht und kein wirkliches können - leute sind nunmal faul und das ändert sich auch beim zokken nich. wenn cih zb ut oder cs spiele muss ich mich ersmal tausendmal verhaun lassen und üben bis ich was kann aber in wow muss ich "nur" 24/7 on sein und hab meine erfolgserlebnisse.
die leute aus meiner schule haben mir wow gegeben damit ich das mal mit ihnen zokken kann (aufm hof hab ich manchmal hitzige diskussionen mit wow spielern die neben mir stehn und iwas von ihren tollen waffensets erzähln - muss wahrscheinlich genauso spannen gewesen sein wie meine anekdoten über mein shock aim^^) . das spiel liegt jetzt bei mir aufm schreibtisch rum und ich bin iwie abgeneigt sowas in meinen guten pc zu stecken:)
also ich hab nichts gegen wow solange es in einem gewissen rahmen bleibt und keine auswirkungen aufs rl hat - was mich zunehmend nervt is dass man einfach durch die stadt gehen will und dauernt hört man iwoher jemanden über wow tuscheln
*edit* hab sogar von einigen aus meiner stufe steam passwörter und sowas bekommen weil die meinten dass sie die eh nie wieder benutzen weil wow ach so geil is  |
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D.g.I. Organisation

 Anmeldung: 30.06.2005 Beiträge: 417 Wohnort: Augsburg
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Verfasst: 15.01.2008 21:10 Titel: |
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nunja ohne skill hat man auch in wow keinen erfolg
aber ja man braucht nicht so der hardcore pro zu sein um im mittelfeld rumzupimmeln
mhh
in ut muss man ja auch ned der hardcorepro sein um im mittelfeld rumzupimmeln
o_O man braucht doch skill wenn man oben mitspielen will _________________ Jedem wie er es verdient !!
PS: MEINER !!!
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darealking66 Management

 Anmeldung: 30.06.2005 Beiträge: 1809 Wohnort: Paderborn
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Verfasst: 15.01.2008 21:22 Titel: |
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"Skill" aus CS, UT und allen anderen Spielen hat in WoW einen anderen Namen:
arbeitslos!
Das bestätigt mir sogar Nummer 1 WoW Süchtie the one and only NeoGeo! _________________ If you dare to become overbearing I will harm you !!!
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chibo Member

 Anmeldung: 13.07.2005 Beiträge: 573 Wohnort: Winterberg
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Verfasst: 15.01.2008 23:27 Titel: |
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In WoW ist einfach Zeit = Equip. Und im großen und ganzen Equip > skill.
In den Top Bereichen der Arena ist das allerdings anders, weil da im großen und ganzen Leute mit gleichem Equip aufeinander treffen.
Dort ist dann eigentl. Skill > Equip
Und dass du denkst, dass wow-skill = arbeitslos ist, liegt vllt daran, dass du denkst, dass die leute mit dem besten Equiptment die besten Spieler sind, was allerdings nicht der Fall sein muss
afaik sind die Spieler bei den Top-Gilden aber auch größtenteils sehr skilled. |
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